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Grünflächen

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Umweltmanagement: Grünflächen

Umweltmanagement: Grünflächen

Grünflächen auf Betriebsgeländen sind weit mehr als gestalterische Elemente – sie sind ein zentraler Bestandteil moderner Umwelt- und Flächenmanagementstrategien. Sie tragen zur Klimaregulierung bei, bieten Lebensräume für Tiere und Pflanzen, wirken lärm- und staubmindernd und beeinflussen das Mikroklima sowie die Aufenthaltsqualität positiv. Gleichzeitig beanspruchen sie bewirtschaftete Fläche, erfordern Pflegeaufwand und sind mit organisatorischer Verantwortung verbunden.

Im Facility Management ist das Management von Grünflächen deshalb eine Schnittstelle zwischen technischer Betriebsführung, Umweltmanagement und strategischer Standortentwicklung. Die Anforderungen gehen über reine Flächenpflege hinaus und umfassen Biodiversitätsförderung, Ressourcenschutz, rechtliche Compliance, Nachhaltigkeitsberichterstattung und zunehmend auch ESG-Kriterien.

Fazit: Die Pflege und Entwicklung von Grünflächen ist ein bedeutender Beitrag zum Umwelt- und Nachhaltigkeitsprofil eines Unternehmens. Damit sie diesen Beitrag auch leisten können, müssen Grünflächen systematisch in das Umweltmanagementsystem integriert, funktional bewertet, pflegegerecht entwickelt und langfristig bewirtschaftet werden. Die Rolle des Facility Managements ist dabei sowohl operativ als auch strategisch entscheidend.

Rechtlicher und normativer Rahmen

Die rechtlichen Vorgaben für Planung, Pflege und Schutz von

Grünflächen ergeben sich aus verschiedenen Quellen:

  • DIN 18919 : Pflege von öffentlich und betrieblich genutzten Grünflächen

  • DIN 18917 : Vegetationstechnik im Landschaftsbau

  • Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) : Schutz von Biotopen und Artenvielfalt

  • Wasserhaushaltsgesetz (WHG) : naturnahe Versickerung und Regenwassermanagement

  • Landesbauordnungen : Festsetzungen zu Begrünungsanteilen bei Neubauten

  • DIN 276 / DIN 277 : Zuordnung und Bewertung von Grünflächen im Flächenmanagement

  • EMAS / ISO 14001 : Integration von Grünflächenpflege und Flächenverbrauch in das Umweltmanagementsystem

Zusätzlich gelten kommunale Regelungen zu Baumerhalt, Dachbegrünung, Ausgleichsflächen und Pflegepflichten im öffentlichen Raum.

Umweltwirkung und Funktionen von betrieblichen Grünflächen

Grünflächen bieten eine Vielzahl von ökologischen, sozialen und betrieblichen

Nutzen:

  • Klimaregulierung durch Verschattung, Verdunstungskühlung und CO2-Bindung

  • Förderung der Biodiversität durch artenreiche Pflanzkonzepte und Strukturvielfalt

  • Luftreinigung und Staubbindung besonders in Industrie- oder Verkehrsnahen Lagen

  • Regenwasserrückhalt und Entlastung der Kanalisation durch durchlässige Böden und Versickerung

  • Lärmminderung durch dichte Vegetationsstreifen

  • Aufenthaltsqualität und Nutzerwohlbefinden durch grüne Innenhöfe, Erholungsflächen oder Essbereiche

  • Imagegewinn und ESG-Konformität, besonders im Rahmen von Nachhaltigkeitsberichten oder Zertifizierungen wie DGNB, LEED oder BREEAM

Flächenmanagement und Pflegekonzepte

Das Facility Management übernimmt dabei folgende

Leistungen:

  • Erfassung und Kategorisierung aller Grünflächenarten: Rasen, Gehölze, Staudenflächen, Dachbegrünung, Naturflächen

  • Bewertung des Pflegeaufwands nach DIN 18919 (Pflegestufen) und Betriebsnotwendigkeit

  • Entwicklung von Pflegekonzepten mit Maßnahmenplanung, Intervalldefinition und ökologischer Zielrichtung

  • Steuerung externer Dienstleister durch klare Leistungsbeschreibungen und Qualitätsvorgaben

  • Integration in die Budgetplanung unter Berücksichtigung von Umstellungsinvestitionen (z B extensive Pflege, Mähroboter, Bewässerungsoptimierung)

  • Langfristige Entwicklung: Umwandlung intensiver Rasenflächen in insektenfreundliche Blühwiesen, Reduzierung von Pflegefrequenzen, Anreicherung von Gehölzstrukturen

Dabei sollte ein Gleichgewicht zwischen Nutzbarkeit, Sicherheit, Ökologie und Wirtschaftlichkeit erreicht werden.

Integration in das Umweltmanagementsystem

Grünflächen und ihre Bewirtschaftung sind als relevanter

Umweltaspekt zu erfassen und systematisch zu steuern:

  • Kennzahlenbildung, z B Grünflächenanteil in m² pro Mitarbeitendem oder pro Grundstücksfläche

  • Festlegung von Umweltzielen, z B Reduktion des Pestizideinsatzes, Anteil naturnaher Fläche, Förderung heimischer Arten

  • Dokumentation von Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen im Umweltprogramm

  • Erfolgskontrolle über Monitoring der Flächenentwicklung, Biodiversitätsindikatoren, Wasserverbrauch

  • Berichterstattung im Umweltbericht, Nachhaltigkeitsbericht oder EMAS-Umwelterklärung

  • Verknüpfung mit weiteren Umweltzielen, etwa zur Klimaanpassung, Wassermanagement oder Luftqualität

Digitale Tools wie CAFM-Systeme mit GIS-Anbindung können diese Aufgaben unterstützen, zum Beispiel durch Flächenpläne, Pflegehistorien, Dokumentationen und Budgetauswertungen.

Praxisbeispiel für nachhaltiges Grünflächenmanagement

Ein Industriepark mit 20.000 m² Grünfläche stellt sein bisher konventionell gepflegtes Areal auf ein biodiversitätsorientiertes Konzept um.

Maßnahmen:

  • Umwandlung von 40 Prozent der Rasenfläche in extensiv gepflegte Wildwiesen

  • Anlage von Totholzhabitaten und Trockenmauern als Lebensraum für Insekten

  • Einführung eines Wasserzisternensystems zur Regenwassernutzung

  • Schulung der FM-Dienstleister im ökologischen Pflegekonzept

  • Integration aller Flächen in ein digitales CAFM-System mit Pflegekalender

Ergebnis: Reduzierung des Pflegeaufwands um 25 Prozent, CO2-Einsparung, positive Bewertung im ESG-Rating des Unternehmens.