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Einsatz von Sensoren im Facility Management

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Umweltmanagement: Sensoren für Digitalisierung und Monitoring

Umweltmanagement: Sensoren für Digitalisierung und Monitoring

Moderne Umweltmanagementsysteme sind ohne verlässliche Datenbasis nicht denkbar. Um Umweltwirkungen nachvollziehbar zu erfassen, Veränderungen zu messen und Zielverfolgung zu dokumentieren, braucht es eine kontinuierliche und objektive Datenquelle. Diese liefern Sensoren, die im Rahmen der Digitalisierung des Gebäudebetriebs eine zentrale Rolle übernehmen. Sensoren erfassen in Echtzeit eine Vielzahl von umweltrelevanten Parametern – darunter Energieverbräuche, Luftqualität, Wasserverbrauch, CO2-Emissionen, Temperatur, Licht, Lärm oder Feinstaub. In Verbindung mit IoT-Systemen, CAFM, Energiecontrolling und digitalen Zwillingen ermöglichen sie ein kontinuierliches Umweltmonitoring, auf dessen Grundlage gezielt gesteuert und kommuniziert werden kann.

Sensoren sind das Rückgrat datenbasierter Umweltsteuerung. Sie schaffen Transparenz, ermöglichen frühzeitiges Eingreifen und belegen Umweltleistung im Rahmen von Audits und Berichten. Ihre gezielte Auswahl, Integration und Auswertung ist Voraussetzung für ein wirksames, digitales Umweltmanagement.

Umweltrelevante Sensorarten und Messgrössen

Energie- und Medienverbrauch

  • Stromzähler, Wärmemengenzähler, Gaszähler

  • Wasserzähler (Frischwasser, Abwasser, Regenwasser)

  • Differenzdrucksensoren zur Messung von Systemeffizienzen

Raumklima und Luftqualität

  • CO2-Sensoren zur Luftgütebewertung und Lüftungssteuerung

  • Temperatur- und Feuchtesensoren zur Kontrolle von Heiz- und Kühlprozessen

  • VOC- und Feinstaubsensoren zur Bewertung der Raumluftbelastung

  • H2O2-, NOx-, Ozon- oder Rauchgassensoren für spezielle Einsatzbereiche

Umwelt- und Standortdaten

  • Außentemperatur- und Solareinstrahlungssensoren für Energiebilanzierung

  • Niederschlagssensoren zur Steuerung von Regenwassermanagement

  • Lärmpegelmessung für umgebungsbezogene Emissionsbewertung

Abfall und Materialflüsse

  • Füllstandsensoren für Müllbehälter

  • RFID-Tracking von Behältern und Stoffströmen

  • Zähler für Palettenbewegung oder Materialverbrauch

Ziele des Sensoreneinsatzes im Umweltmanagement

  • Messung und Quantifizierung von Umweltwirkungen in Echtzeit

  • Überwachung von Zielgrössen und Grenzwerten, z B CO2-Reduktionsziele

  • Frühwarnsysteme bei Abweichungen oder Störungen

  • Datenlieferung für Umweltberichte, EMAS-Erklärungen, Audits

  • Grundlage für operative Entscheidungen, z B Lüftungsverhalten, Energieeinsatz

  • Automatisierte Steuerung und Regelung von Anlagen und Systemen

  • Verhaltensrückmeldung für Nutzende, z B über Dashboards oder Raumanzeigen

Integration in Systemlandschaften

Die Daten aus Sensoren müssen vernetzt, ausgewertet und nutzbar gemacht werden.

Typische Integration im Facility Management

  • CAFM-Systeme für Flächenbezug, Zuordnung und Wartung

  • IoT-Plattformen zur Aggregation und Auswertung großer Datenmengen

  • Gebäudeautomation (GLT, BMS) zur direkten Anlagensteuerung

  • Energie- und Umweltcontrolling zur Kennzahlenbildung und Benchmarking

  • Digitale Zwillinge zur Verortung und Visualisierung in 3D-Modellen

  • Umweltmanagementsysteme für Zielverfolgung und Maßnahmenevaluation

  • Dashboards für Umweltteams, Führungskräfte oder Öffentlichkeitsarbeit

Eine wichtige Rolle spielt die Standardisierung von Datenformaten und Schnittstellen – z B über OPC UA, MQTT, BACnet oder REST-APIs.

Auswahl, Installation und Betrieb

Der Erfolg sensorbasierter Umweltsteuerung hängt stark von der geeigneten Auswahl, korrekten Installation und kontinuierlichen Wartung ab.

Auswahlkriterien:

  • Messgenauigkeit und Messbereich

  • Reaktionszeit und Echtzeitfähigkeit

  • Wartungs- und Kalibrieraufwand

  • Kompatibilität mit vorhandenen Systemen

  • Energieversorgung (kabelgebunden oder batteriebetrieben)

  • Schutzart (z B IP-Schutz bei Außenanwendungen)

Installationsaspekte:

  • Positionierung zur Repräsentativität der Messung

  • Vermeidung von Störeinflüssen (z B direkte Sonneneinstrahlung bei Temperatursensoren)

  • Einbindung in bestehende Netze oder Funkprotokolle

Betrieb und Pflege:

  • Regelmäßige Kalibrierung und Plausibilitätsprüfung

  • Monitoring der Datenverfügbarkeit und Datenqualität

  • Dokumentation im Umweltmanagementsystem oder CAFM

  • Schulung der Mitarbeitenden für Interpretation und Anwendung

Beispiel 1: Energie-Monitoring mit Smart Metering

In einem Bürogebäude werden Strom-, Wasser- und Wärmezähler digital ausgelesen. Die Daten fließen automatisiert in das CAFM-System. Über Dashboards werden tägliche Energiekennzahlen erzeugt, Zielverfolgung ermöglicht und Störungen früh erkannt.

Beispiel 2: Raumluftqualitätssteuerung in Schulen

CO2- und Temperatursensoren erfassen kontinuierlich die Luftgüte in Klassenräumen. Bei Überschreitung vordefinierter Grenzwerte erfolgt eine automatische Meldung an Lehrpersonal und gleichzeitige Aktivierung der Lüftungsanlage.

Beispiel 3: Abfallmanagement auf dem Werksgelände

Füllstandsensoren in Müllcontainern melden per Funk den Entleerungsbedarf. Die Entsorgungslogistik wird bedarfsgerecht gesteuert. Gleichzeitig liefert das System Daten zur Abfallmenge und Recyclingquote für den Umweltbericht.

Ökologisch:

  • Reduktion von Emissionen und Ressourcenverbrauch durch gezielte Steuerung

  • Vermeidung unnötiger Lastspitzen und ineffizienter Betriebszustände

  • Früherkennung umweltrelevanter Fehlentwicklungen

Ökonomisch:

  • Effizienzsteigerung im Betrieb technischer Anlagen

  • Einsparung von Betriebskosten durch bedarfsorientierte Steuerung

  • Vermeidung von Vertragsstrafen oder Bußgeldern durch Grenzwertverletzungen

Organisatorisch:

  • Objektive Grundlage für Umweltkennzahlen und Managementberichte

  • Verbesserung der Auditfähigkeit und Transparenz

  • Integration in ESG-Berichtswesen und Umweltzertifizierungen

Kulturell:

  • Steigerung des Umweltbewusstseins bei Beschäftigten

  • Nutzung in Umweltkampagnen oder Schulungsprogrammen

  • Sichtbarmachung von Fortschritten für interne und externe Zielgruppen

Herausforderungen:

  • Uneinheitliche Systemlandschaften und fehlende Schnittstellen

  • Unsichere Datenqualität bei veralteten oder falsch platzierten Sensoren

  • Fehlende Nutzung der Daten trotz technischer Verfügbarkeit

  • Initiale Kosten für flächendeckende Ausstattung

Erfolgsfaktoren:

  • Strategische Auswahl der Messgrössen in Bezug auf Umweltziele

  • Verknüpfung mit konkreten Handlungslogiken im Umweltmanagement

  • Klare Zuständigkeiten für Wartung, Auswertung und Nutzung

  • Transparente Kommunikation der Ergebnisse

Ausblick

Sensoren werden in Zukunft flächendeckend Bestandteil aller Umweltmanagementsysteme sein. Sie schaffen die Voraussetzung für intelligente, adaptive Gebäude, die ihre Umweltwirkungen nicht nur minimieren, sondern aktiv steuern. In Verbindung mit digitalen Zwillingen, BIM, CAFM und ESG-Systemen entstehen integrierte Umweltplattformen, auf denen Transparenz, Steuerung und Optimierung Hand in Hand gehen.