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BIM im Facility Management

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Umweltmanagement: Digitalisierung und Monitoring mit BIM

Umweltmanagement: Digitalisierung und Monitoring mit BIM

Die Anforderungen an modernes Umweltmanagement steigen rasant: Unternehmen müssen Emissionen reduzieren, Ressourcen schonen, rechtliche Vorgaben erfüllen und Transparenz über ihre Umweltleistung herstellen – intern wie extern. Gleichzeitig wachsen die technischen Möglichkeiten, um diese Anforderungen zu erfüllen. Eine zentrale Rolle spielt dabei Building Information Modeling (BIM). BIM ist weit mehr als ein Planungswerkzeug. Im Kontext des Umweltmanagements ermöglicht BIM eine strukturierte, geometrisch verortete und lebenszyklusbezogene Erfassung aller umweltrelevanten Gebäudedaten – von der Planungsphase über den Bau und den Betrieb bis hin zum Rückbau. Es schafft die Grundlage für Monitoring, Umweltkennzahlen, digitale Zwillinge, CO2-Bilanzierung und strategische Nachhaltigkeitssteuerung.

BIM ist ein Schlüsselinstrument für die Digitalisierung des Umweltmanagements im Facility Management. Es ermöglicht durchgängige Datennutzung, schafft Verknüpfungen zwischen Umweltaspekten und physischen Gebäudestrukturen und verbessert die Entscheidungsqualität. Richtig integriert, wird BIM zur Plattform für ein messbares, überprüfbares und zukunftsfähiges Umweltmanagement.

Grundlagen: Was ist BIM im Umweltkontext

BIM im Umweltkontext

Building Information Modeling bezeichnet die modellbasierte, digitale Erfassung, Strukturierung und Nutzung von Gebäudeinformationen über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks.

Umweltkontext im Facility Management

  • Verknüpfung technischer Daten mit Umweltwirkungen

  • Räumlich präzise Lokalisierung von Umweltaspekten

  • Einbindung von Umweltkennzahlen und Bewertungskriterien

  • Simulationen ökologischer Alternativen in der Planung

  • Ableitung von Betriebskennzahlen für Energie, CO2, Wasser und Abfall

Ein BIM-Modell ist damit nicht nur ein Planungsmodell, sondern eine datengetriebene Umweltinformationsquelle, die sich im Betrieb weiterentwickeln lässt – vor allem im Zusammenspiel mit CAFM, Sensorik und Umweltcontrolling.

Umweltrelevante Inhalte im BIM-Modell

Ein BIM-Modell kann eine Vielzahl von umweltbezogenen Informationen enthalten.

Relevante Datenpunkte im Facility Management

  • Baustoffe und Materialien: Emissionsfaktoren, Lebensdauer, Recyclingfähigkeit

  • Gebäudestrukturen: Flächen, Volumen, Hüllflächen, Orientierung, thermische Zonen

  • Technische Anlagen: HLK-Systeme, Beleuchtung, Gebäudeautomation, Energieversorgung

  • Flächenkategorien: versiegelte Flächen, begrünte Dächer, Retentionsflächen

  • Energiebezugsgrößen: thermische Qualität, Anlagenwirkungsgrade, Bedarfsberechnungen

  • Planungsalternativen: Varianten mit verschiedenen Umweltwirkungen

  • Kennzahlenintegration: CO2-Bilanz pro Quadratmeter, Energiebedarf, Ressourcenverbrauch

Diese Daten können im BIM-Modell zentral gepflegt, automatisiert ausgewertet und in das Umweltmanagementsystem eingebunden werden.

Umweltzieldefinition und Maßnahmenplanung

  • Fundierte Entscheidungsgrundlagen durch Variantenvergleiche

  • Bewertung von Umwelteinflüssen in der Planungs- und Bauphase

  • Präzise Quantifizierung von Einsparpotenzialen bei Materialien, Energie oder Fläche

Umweltkennzahlen und Monitoring

  • Direkte Verknüpfung von Geometrie und Verbrauchsdaten

  • Grundlage für CO2- und Energiekennzahlen je Raum, Nutzung oder Bauteil

  • Visualisierung von Umweltwirkungen auf Gebäude- oder Standortebene

Nachhaltige Betriebssteuerung

  • Verknüpfung von BIM mit CAFM und Sensorik für Betriebsmessung

  • Ermittlung realer Verbräuche und Abweichungen zum Plan

  • Basis für Optimierungsmaßnahmen im Gebäudebetrieb

Berichterstattung und Auditierung

  • Automatisierte Berichte für Umwelt- und Nachhaltigkeitsaudits

  • Nutzung für EMAS, ISO 14001, GRI oder ESG-Reporting

  • Revisionssichere Datengrundlage für externe Nachweispflichten

Systemintegration und digitale Schnittstellen

BIM entfaltet seine volle Wirkung im Umweltmanagement erst durch Systemintegration.

Wichtige Schnittstellen im Facility Management

  • CAFM-Systeme: Integration von Betriebsdaten, Wartung, Zuständen

  • Sensorik und IoT-Plattformen: Live-Daten zu Temperatur, Verbrauch, Raumluft

  • Energiecontrolling: Verknüpfung von Bedarfs- und Verbrauchsdaten

  • Umweltmanagementsoftware: Zielverfolgung, Maßnahmenverfolgung, Berichterstattung

  • Digitale Zwillinge: Erweiterung des BIM-Modells um dynamische Betriebsdaten

Hierfür sind klare Datenstandards, Schnittstellenprotokolle und Modellierungstiefen erforderlich – insbesondere nach DIN BIM-Normen, IFC-Standards und VDI-Richtlinien.

Integration in Umweltmanagementsysteme

  • Umweltaspektbewertung: Differenzierte Analyse auf Raum-, Flächen- oder Bauteilebene

  • Zielsysteme: Präzise Herleitung von Zielen auf Basis belastbarer Daten

  • Maßnahmenplanung: Zuordnung und Dokumentation im Gebäudeinformationsmodell

  • Kommunikation: Nutzung für Umweltberichte, Schulungen und Stakeholderdialog

  • Auditnachweise: Objektive, nachvollziehbare und visualisierbare Datenbasis

In Kombination mit digitalen Zwillingen wird BIM zur zentralen Schnittstelle zwischen Planung, Betrieb und Umweltmanagementsystem.

Typische Herausforderungen:

  • Unvollständige oder nicht gepflegte Datenmodelle

  • Fehlende Umweltstandards in den Modellierungsrichtlinien

  • Medienbrüche zwischen BIM, CAFM, Umweltcontrolling und Auditsystemen

  • Unterschiedliche Zielbilder bei Planung, Betrieb und Umweltabteilungen

Gelingensbedingungen:

  • Frühe Einbindung des Umweltmanagements in die BIM-Strategie

  • Definition von umweltrelevanten Datenstandards im BIM-Leitfaden

  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen FM, IT, Umwelt, Planung und Technik

  • Nutzung bestehender Normen wie DIN EN ISO 19650, VDI 2552, VDI 3805

  • Kontinuierliche Schulung und Sensibilisierung der Akteure

Ausblick

BIM wird in den nächsten Jahren zum zentralen Datenhub für das Umweltmanagement – nicht nur in Neubauten, sondern auch in der Bestandsdigitalisierung. In Verbindung mit Umweltzielen, Monitoring und Berichtspflichten entsteht eine integrierte Umweltsteuerung, die strategische und operative Ebenen miteinander verknüpft.

Für das Facility Management und Umweltverantwortliche eröffnet BIM die Chance, komplexe Umweltwirkungen transparent, nachhaltige Maßnahmen fundiert und Erfolge überprüfbar zu machen – datenbasiert, visuell und in Echtzeit.