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Robust Eco Design (RED) und Facility Management

Robust Eco Design (RED) ist ein umfassendes Konzept, das darauf abzielt, ökologische Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Langlebigkeit in den Bau und Betrieb zu integrieren

Robust Eco Design (RED) ist ein umfassendes Konzept, das darauf abzielt, ökologische Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Langlebigkeit in den Bau und Betrieb zu integrieren

In Deutschland, wo Umweltstandards besonders hoch sind, bietet RED eine Möglichkeit, diese Anforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern auch zu übertreffen. Dies bedeutet, dass alle Aspekte des Facility Managements darauf ausgerichtet sind, eine nachhaltige und effiziente Betriebsumgebung zu schaffen. Durch die Anwendung von Robust Eco Design im Bau und Betrieb können Unternehmen ihre ökologische Fußabdruck minimieren und gleichzeitig eine effiziente und langlebige Betriebsinfrastruktur schaffen, die den Anforderungen von Mitarbeitenden gerecht wird. Es ist kein allgemein anerkannter Begriff im Facility Management oder im Bereich des Umweltmanagements. In der Fachsprache des Facility Managements und nachhaltigen Designs werden häufiger Begriffe wie nachhaltiges Design, Green Building, Energieeffizienz und ökologische Nachhaltigkeit verwendet.

Der umfassende Ansatz für umweltbewusste Design- und Baupraktiken

Vorteile von Robust Eco Design im Bau und Betrieb

  • Umweltschutz: RED reduziert die Umweltauswirkungen des Baus und -betriebs und fördert nachhaltige Praktiken.

  • Kosteneffizienz: Durch die Optimierung von Ressourcen und die Reduktion von Abfällen können Betriebskosten gesenkt werden.

  • Wettbewerbsvorteil: Unternehmen, die RED umsetzen, können sich durch ihre umweltfreundlichen und robusten Immobilien von der Konkurrenz abheben.

  • Regulatorische Konformität: Einhaltung und Übertreffen gesetzlicher und regulatorischer Umweltanforderungen.

  • Langfristige Nachhaltigkeit: RED trägt zur langfristigen Nachhaltigkeit und Resilienz bei, indem es die Lebensdauer und Anpassungsfähigkeit der Infrastruktur maximiert.

Anwendungsperspektive im Facility Management

Nachhaltigkeit in der Baubranche

Nachhaltigkeit in der Baubranche

Integration von Recyclingkonzepten in moderne Bauprojekte.

Das Facility Management ist verantwortlich für die nutzungsgerechten Immobilien im Zusammenspiel mit den Linienverantwortlichen und der Geschäftsleitung und ist handlungsfähig im Rahmen der zur Verfügung gestellten Budgets. Der größte Hebel zur wirksamen Bewältigung von Umweltproblemen im Facility Management liegt in der Verbesserung der Umweltleistung durch integrierte Produkt-Service-Lösungen. Dies bedeutet, dass sich das Ökodesign nicht nur auf einzelne Nutzungen konzentriert, sondern auf das System- und Servicedesign, das dem Anwendungskontext entspricht und mehrere Nutzungen und Services integriert.

Die Umweltleistung hängt in der Regel mit der Energieeffizienz und der Ressourcenproduktivität der Anwendungsprozesse zusammen. Daher müssen die Faktoren, die die Umweltauswirkungen der jeweiligen Nutzung auf Systemebene beeinflussen, bekannt sein und bei der Entwicklung von Produkt-Service-Systemen (PSS) berücksichtigt werden.

Organisationseinheiten analysieren ihre wichtigsten Nutzungen hinsichtlich der Umweltprobleme und der entsprechenden Systemleistung. Diese Analyse bezieht Marktanforderungen und Kundenerwartungen ein. Nach der Analyse passen die Organisationseinheiten ihr Portfolio an diese gezielten Nutzungen an und bewerten die Relevanz der Portfolioelemente und Ökodesign-Hebel zur Verbesserung der Umweltleistung. Dies führt oft zur Entwicklung neuer Portfolioelemente, wie spezielle Überwachungs- oder Kommunikations- und Kontrollgeräte oder Dienstleistungen.

Die Erkenntnisse aus der systematischen Bewertung der Anwendungsanforderungen setzen sie in konkrete Anforderungen um, entweder für neue PSS-Elemente, die das System erweitern, oder durch spezifische Anforderungen für bestehende PSS.

Beispiel: In vielen Bürogebäuden ist die Klimaanlage in der Nutzungsphase aufgrund des hohen Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen eine der Schlüsselkomponenten. Der wichtigste Hebel zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit liegt daher in der Steigerung der Energieeffizienz des gesamten Klimatisierungssystems. Dies erfolgt durch den Einsatz von energieeffizienten Klimageräten, intelligenter Steuerungstechnik und der Nutzung erneuerbarer Energien wie Geothermie oder Solarenergie.

Darüber hinaus zeigt die Analyse der aktuellen Marktbedingungen, dass Materialeffizienz im Zusammenhang mit der EU-Ökodesign-Richtlinie eine kommende Anforderung ist. Diese Themen werden in das Product Lifecycle Management (PLM) der entsprechenden Nutzungen integriert.

Für eine gründliche Bewertung wird ein Ökoeffizienz-Ansatz auf der Grundlage von ISO 14045 verwendet, um auch die wirtschaftliche Dimension in der Anwendungsperspektive zu berücksichtigen. Beide Dimensionen - die ökologische und die ökonomische - tragen zur umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie des Facility Managements bei.

Effizienzsteigerung durch Robust Eco Design (RED) im Bauprozess

  • Umweltfreundliche Materialien: Verwendung von recycelbaren, wiederverwendbaren und lokal verfügbaren Materialien, die geringe Umweltauswirkungen haben.

  • Reduktion kritischer Materialien: Minimierung der Verwendung von seltenen, schwer zu beschaffenden oder umweltgefährdenden Materialien.

  • Energieeffiziente Bauweise: Integration energieeffizienter Bauweisen und Technologien wie Wärmedämmung, thermische Massenspeicherung und passive Solarkonstruktionen.

  • Erneuerbare Energien: Installation von Solarpaneelen, Windturbinen und anderen erneuerbaren Energiequellen zur Deckung des Energiebedarfs der Fabrik.

  • Robuste Konstruktion: Planung und Bau der Fabrik mit langlebigen, wartungsarmen Materialien und Strukturen, die unter verschiedenen Bedingungen zuverlässig funktionieren.

  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Design der Fabrik, das zukünftige Anpassungen und Erweiterungen ermöglicht, um den sich ändernden Produktionsanforderungen gerecht zu werden.

  • Kreislaufwirtschaft im Bau: Planung von Bauprozessen, die Abfall minimieren und Recyclingmöglichkeiten maximieren, sowohl während der Bauphase als auch im laufenden Betrieb.

  • Abfallmanagement im Betrieb: Implementierung von Systemen zur Trennung, Wiederverwendung und Wiederverwertung von Abfällen im täglichen Betrieb.

  • Effiziente Wassernutzung: Einsatz wassersparender Technologien und Systeme zur Wiederverwendung von Wasser.

  • Abwasserbehandlung: Installation von Anlagen zur effektiven Behandlung und Wiederverwendung von Abwasser.

  • Ganzheitliche Planung: Berücksichtigung der Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus der Fabrik, von der Planung und dem Bau bis zur Nutzung, Wartung und dem eventualen Rückbau.

  • Umweltproduktdeklarationen: Erstellung von Umweltproduktdeklarationen (EPD) für Baumaterialien und Betriebsprozesse, um die Umweltauswirkungen transparent darzustellen.

Robust Eco Design (RED): Nachhaltigkeit im Betrieb umsetzen

  • ISO 50001-zertifiziertes Energiemanagementsystem: Kontinuierliche Überwachung und Optimierung des Energieverbrauchs durch ein Energiemanagementsystem gemäß ISO 50001. Regelmäßige Energieaudits und Analysen zur Identifikation von Einsparpotenzialen.

  • Energieeffiziente Betriebsprozesse: Nutzung intelligenter Energiemanagementsysteme zur Optimierung des Energieverbrauchs in Echtzeit. Integration von Energiespeichersystemen zur Maximierung der Effizienz erneuerbarer Energiequellen.

  • Erneuerbare Energien im Betrieb: Nutzung von Solarpaneelen und Windturbinen zur Stromerzeugung, um den Energiebedarf der Fabrik nachhaltig zu decken.

  • Kreislaufwirtschaft im Betrieb: Implementierung von umfassenden Recycling- und Wiederverwendungsprogrammen für alle Abfallarten. Förderung der Abfalltrennung direkt an den Arbeitsplätzen und Schulung der Mitarbeitenden zur korrekten Abfallentsorgung.

  • Reduktion und Vermeidung: Einführung von Prozessen zur Reduktion von Abfallmengen, wie z. B. durch die Minimierung von Verpackungsmaterial und die Optimierung der Produktionsprozesse zur Verringerung von Ausschuss.

  • Mülltrennung und Recyclingprogramme: Einrichtung umfassender Recyclingprogramme für Papier, Kunststoff, Metall und organische Abfälle.

  • Effiziente Wassernutzung: Nutzung von Regenwasser für nicht-trinkwassergebundene Anwendungen wie Toilettenspülungen und Bewässerung.

  • Abwasserbehandlung: Installation fortschrittlicher Abwasserbehandlungssysteme, um die Wasserqualität zu verbessern und die Wiederverwendung zu ermöglichen.

  • Förderung von E-Mobilität: Einrichtung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge auf dem Fabrikgelände.

  • Mitarbeiter-Transporte: Implementierung von nachhaltigen Transportlösungen für Mitarbeitende, wie Fahrgemeinschaften, Fahrradleasing und Anreize für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.

  • Intelligente Gebäude: Einsatz von Gebäudemanagementsystemen (BMS) zur Überwachung und Steuerung von Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Beleuchtungssystemen zur Optimierung des Energieverbrauchs.

  • Regelmäßige Wartung: Durchführung regelmäßiger Wartungsarbeiten zur Sicherstellung der Langlebigkeit und Effizienz der Betriebsausrüstung.

Zukunftsfähiges Facility Management: Umweltbewertung und Ökodesign

  • Frühzeitige Integration: Die frühzeitige Einbeziehung von Umweltaspekten in den Entwurfs- und Planungsprozess bietet die Flexibilität, Änderungen und Verbesserungen vorzunehmen.

  • Lebenszyklusmanagement: Ein Lebenszyklus-Ansatz wird verwendet, um die relevanten Umweltaspekte und -auswirkungen während des gesamten Lebenszyklus zu ermitteln, und hilft so bei der Festlegung von Gestaltungskonzepten.

  • Funktionalität: Bei der Konzeption und Planung wird die Funktionalität (wie gut die Nutzung den Zweck erfüllt) priorisiert, anstatt sich auf eine bestimmte technische Lösung zu fixieren.

  • Multi-Kriterien-Konzept: Zusätzlich zu den traditionellen Gestaltungskriterien (Leistung, Qualität, Kosten) wird eine Vielzahl von Umweltkriterien berücksichtigt, wie Material-/Energieeinsatz, Materialbeschaffung, Nebenprodukte, Nutzung und Wartung, Wiederverwendung, Recycling, Energierückgewinnung und Entsorgung.

Eine integrierte Sichtweise der verschiedenen Lebenszyklusphasen und Umweltaspekte hilft, angemessene Lösungen für die mit den meisten Entwurfsalternativen verbundenen Zielkonflikte zu finden:

  • Kompromisse zwischen verschiedenen Umweltaspekten: Zum Beispiel kann die Optimierung eines Produkts für die Massenproduktion seine Wiederverwertbarkeit beeinträchtigen.

  • Kompromisse zwischen den verschiedenen Lebenszyklusphasen: Eine bessere CO2-Bilanz in der Nutzungsphase kann auf Kosten einer schlechteren CO2-Bilanz bei der Herstellung erreicht werden.

  • Abwägungen zwischen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Vorteilen: Diese können greifbar (niedrigere Kosten, Abfallreduzierung), nicht greifbar (Bequemlichkeit) und emotional (Image) sein. Ein robusteres Produkt kann die Lebensdauer verlängern und somit die Umwelt entlasten, aber auch die Anschaffungskosten erhöhen.

  • Abwägungen zwischen Umwelt-, technischen und Qualitätsaspekten: Designentscheidungen für bestimmte Materialien können die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit eines Produkts beeinflussen, obwohl sie Umweltvorteile bieten.